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31 juli 2005

Drei Künstler haben sich zu einem Trio formiert das die letzten Räume des Erdgeschosses besetzt: Kim De Ruysscher aus Belgien, Jaccomijn Schellevis und John Brandsen aus den Niederlanden. 'Refugia' heißt ihre Arbeit, die sich aus fünf einzelnen Kabinetten und einem Gemeinschaftsraum zusammensetzt. Ein 'Refugium' ist ein Zufluchtsort: ein Ort wo man ungestört sein kann, eine Art Insel, wo man nicht von außerhalb bedroht werden kann. Die Überfahrt nach Kythera: der Insel der Seligen ist in der bildenden Kunst seit der Antike ein großes Thema, das im Laufe der Zeit großartige Formulierungen erfahren hat.

Kim de Ruysscher ist ein Künstler, dem es um das Gesamt Gefühl geht und er spielt in seiner Arbeit mit Tradition und Gegenwart. In seinem Kabinen hat er die Arbeit 'Onverschilligheid' (Gleichgültigkeit) aufgebaut: Wände in Orange umgeben eine Skulptur einer an die Wand gelehnte Frau - mit Sonnenbrille und Zigarette scheint sie ihre Umgebung vergessen zu haben. Wir deuten die Skulptur unmittelbar - obwohl sie nicht farbig differenziert ist - und beim näher herantreten stellt sich heraus, dass sie äußerst sorgfältig aus Marmor gehauen ist, aus einem Material also dass seit der Antike als der für Bildhauer ideale Werkstoff galt.

Kim de Ruysscher liebt die Tradition, er spielt mit ihr, aber letztendlich ist sie ihm nur Nebensache. Es geht ihm um Stimmung und Aussage. Seine zweite Arbeit heißt 'Familie', in einem Kabinett gegenüber: dort sind drei Taschen auf dem Boden abgestellt: eine schwarze Aktentasche, eine kleine weiße Omen Tasche und ein grauer Rucksack. Zwei aus Leder und einer aus Leinen, alle drei aus Stein. Vater. Mutter und Kind. Sie haben ihre Attribute zurückgelassen, sind selber weitergegangen. Die Skulpturen aus Marmor rufen die Erinnerung an den griechischen Maler Zeuxis wach dessen lllusionistischen Bilder so wirklichkeitsnah waren dass ein Betrachter die Kirschen von der Wand pflücken wollte.(…) Gemeinsam haben Kim de Ruysscher, Jacomijn Schellevis und John Brandsen den zentralen Raum gefüllt: von der Decke hängt eine vielteilige Skulptur aus zerbröckeltem Schaumstoff. Ausgetrocknet der Betrachter erkennt die Wurzeln in den Arbeiten der jeweiligen Künstler. Einzelne Aspekte des Werkes der drei Künstler werden hier vereint. Als Ergebnis eines Kommunikation Prozess das in den vierzehn Tagen des Symposiums stattgefunden hat.

Artwork

Nonchalance
Family

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